NIXON IN CHINA
Video, Live-Video // Deutsche Oper Berlin // Hauen & Stechen // 2024
INFO
BESETZUNG
Zwei der mächtigsten Männer der Welt schütteln sich die Hand – und die Welt schaut zu: Mit ihrer Oper über den Staatsbesuch des amerikanischen Präsidenten Richard Nixon bei Mao Tse-tung im Jahr 1972 brachten der Komponist John Adams und die Librettistin Alice Goodman Zeitgeschichte auf die Bühne. Ihnen schwebte eine „heroische Oper“ vor, die von modernen Mythen und der Macht der Bilder erzählt. Die Annäherung der beiden Großmächte war eines der größten Medienspektakel des 20. Jahrhunderts, Nixon selbst setzte sie in ihrer historischen Bedeutung mit der Mondlandung gleich. Die Oper, die der Regisseur Peter Sellars rund zehn Jahre später über das historische Ereignis anregte, bringt die zeitgeschichtlichen Fakten des Staatsbesuchs auf die Bühne und nimmt gleichermaßen den medialen Aspekt des Ereignisses in den Blick. Alice Goodmans Libretto wurzelt in der Operntradition des 19. Jahrhunderts: Überlebensgroße Figuren verhandeln die Geschichte, Politisches steht neben Privatem. Wie eine satirisch überhöhte TV-Dokumentation folgt die Minimal-Music-Oper weitestgehend dem Protokoll des mehrtägigen Staatsbesuchs und zeigt ihre überlebensgroßen Protagonist*innen zwischen Selbstinszenierung, der Suche nach Verständigung und Ratlosigkeit.
36 Jahre nach der Uraufführung bringt die Deutsche Oper Berlin NIXON IN CHINA erstmals in einer szenischen Neuproduktion nach Berlin. John Adams, einer der meistgespielten Komponisten unserer Gegenwart, gehört zusammen mit Steve Reich, Philip Glass und Terry Riley zu den bekanntesten Vertretern der Minimal Music, die in den 1960er Jahren als Gegenentwurf zur europäischen Avantgarde entstand. Doch auch wenn Adams’ wohl bekannteste Oper als Paradestück dieses Musikstils gilt, entzieht sich das Werk in seiner Hybridität solch engen Stilzuschreibungen. Farbenreich orchestriert und in tranceartigen Repetitionen lässt der Klangmagier John Adams den Bigband-Sound der Swing-Ära ebenso aufleben wie das Erbe der europäischen Klassik.
Musikalische Leitung Daniel Carter I Künstlerische Leitung Hauen und Stechen I Regie Franziska Kronfoth I Regie Julia Lwowski I Bühne Yassu Yabara I Kostüme Christina Schmitt I Video, Live-Kamera Martin Mallon I Licht Henning Streck I Sounddesign Arne Vierck I Dramaturgie Carolin Müller-Dohle I Chor Jeremy Bines
Mit
Chou En-lai Kyle Miller, Richard Nixon Thomas Lehman, Henry Kissinger Seth Carico, Padraic Rowan Nancy T’ang, erste Sekretärin Maos, Karis Tucker Zweite Sekretärin Maos, Elissa Pfaender Dritte Sekretärin Maos Davia Bouley, Mao Tse-tung Alfred Kim, Pat Nixon Heidi Stober, Chiang Ch’ing, Maos Frau, Hye-Young Moon Ching Hua (Schauspielerin 1) Gina-Lisa Maiwald Ching Hua (Schauspielerin 2) Angela Braun Tänzer / Performer Jean Chaize Ching Hua / Hung (Schauspieler) Thorbjörn Björnsson Tänzerin / Performerin Brigitte Cuvelier Chöre Chor der Deutschen Oper Berlin Orchester Orchester der Deutschen Oper Berlin
BÜHNENFOTOS
© Thomas Aurin