FIDELIO – SCHWARZ, ROTZ, GOLD, STURM
(The piece consists of three performances and one grand final, produced and played over the duration of one year)
INFO
BESETZUNG
I. SCHWARZ ist der Abgrund, der Leonore entgegenspringt. In dem Verließ, in das sie sich wagt, um alle zu befreien, haben die Schatten ihre Umrisse verloren. Doch das Schwarze Loch ist nicht die Leere, sondern das Viel-zu-Viel an Energie. Die Aufklärung liegt im Sterben und stellt ihre letzte Frage: Ist es tatsächlich der Schlaf, der die Ungeheuer gebiert, oder sind es die allzu Wachen, die, vom Licht geblendet, sich hinreißen lassen?
II. ROT ist das Blut der Herrschenden, rot sind die Knöchel der Gerechten und das glühende Eisen, das sich auf ihre Haut presst. Rot ist die untergehende Sonne und das beginnende Fest, bei dem geknutscht und gerauft wird, vielleicht bis zur Revolution. Nach wie vielen Flaschen hört der Glaube an den Rechtsstaat auf? Nach wie vielen Flaschen öffnen wir die Tore der Gefängnisse?
III. In GOLD, der dritten Folge der vierteiligen Fidelio-Serie, wird Kassensturz gemacht! Womit lässt sich die Revolution am besten finanzieren? Seit Jahren schon sitzt der Freiheitskämpfer ohne Anklage im Gefängnis. Doch seine Frau setzt den Kampf um ihre politischen Ziele undercover als Gefängnishilfe Fidelio fort. Der Umsturz ist käuflich und die Bewegung braucht Geld. Das wusste schon Beethoven, der zwar keinen Untergrundfinanzierte, aber privat im kapitalistisch-bürgerlichen Erwartungsgeflecht verfangen war.
IV. Im Finale der vierteiligen Serie zu Beethovens Fidelio bricht ein STURM in den Sophiensælen los: In einem Parcours über verschlungene Hintertreppen und durch geheime Verliese werden Performer_innen und Zuschauer_innen gleichermaßen zu Akteur_innen der lang ersehnten Revolution. In den vergangenen Folgen hat das Kollektiv mit einem Guerilla-Lachen Salz in eigene Wunden und Sand in fremde Augen gestreut: Die Eigenheiten des Gefängnislebens sind durchleuchtet, die Psyche des Systems seziert. Doch die Lust am Gemetzel und der historische Müll haften an uns wie die Hoffnung am Spätkapitalismus. Die Camouflage verformt die Absichten, die falschen Fährten brechen ein und wen man glaubte zu lieben, ist hier im feindlichen Auftrag. Nun treibt die Lust am Gemetzel zu nichts Geringerem als der Befreiung aller! Sieht so der Beginn einer neuen Welt aus und ist das nationalistische Deutschland wirklich totzukriegen? Nur eines ist sicher: Alleine kommt man hier nicht heraus.
I. SCHWARZ
KONZEPT Musiktheaterkollektiv Hauen & Stechen| REGIE Franziska Kronfoth | DRAMATURGIE Johanna Ziemer | BÜHNE Hsuan Huang | KOSTÜM Günter Hans Wolf Lemke | MUSIKALISCHE LEITUNG, ORGEL Antoine Rebstein | VIDEO Martin Mallon |MASKE Valeria Popov| SOPRAN Yasmine Levi-Ellentuck | BASSBARITON Philipp Mayer | SCHAUSPIEL Tatiana Nekrasov | KLAVIER Ben Cruchley
II. ROTZ
KONZEPT Musiktheaterkollektiv Hauen & Stechen | REGIE Julia Lwowski |DRAMATURGIE Maria Buzhor | BÜHNE Romy Springsguth | KOSTÜM Ingibjörg Jara Sigurðardóttir | MUSIKALISCHE LEITUNG, KLAVIER, ORGEL, AKKORDEON Roman Lemberg |VIDEO Martin Mallon | MASKE Valeria Popov | LICHT Konrad Dietze| SOPRAN Angela Braun | SCHAUSPIEL Gina-Lisa Maiwald & Wieland Schönfelder | VIOLA, SOUND Louis Bona | SCHLAGWERK Evdoxia Filippou | PERFORMANCE Geoffroy Grison & Tatjana Moutchnik
III. GOLD
KONZEPT Musiktheaterkollektiv Hauen & Stechen| REGIE Franziska Kronfoth & Julia Lwowski | DRAMATURGIE Maria Buzhor & Johanna Ziemer | BÜHNE Lotta Hench| KOSTÜM Ingibjörg Jara Sigurðardóttir| MUSIKALISCHE LEITUNG, ORGEL Roman Lemberg | VIDEO Martin Mallon | MASKE Valeria Popov | SOPRAN Vera Maria Kremers, Ulrike Schwab | SCHAUSPIEL Gina-Lisa Maiwald, Wieland Schönfelder | VIOLONCELLO Anna Karolina Egger | KLAVIER Ben Cruchley
IV. STURM
KONZEPT Musiktheaterkollektiv Hauen & Stechen| REGIE Franziska Kronfoth & Julia Lwowski | DRAMATURGIE Maria Buzhor & Johanna Ziemer | BÜHNE Adrian Ganea & Hsuan Huang | KOSTÜM Lea Søvsø | MUSIKALISCHE LEITUNG, KLAVIER, AKKORDEON Roman Lemberg | VIDEO Martin Mallon | MASKE Martin Rink | LICHT Konrad Dietze | SOPRAN Angela Braun, Vera Maria Kremers | BARITON Thorbbjörn Björnsson | SCHAUSPIEL Gina-Lisa Maiwald, Majaw Njaay, Günter Schanzmann | SCHLAGWERK Evdoxia Filippou | VIOLONCELLO Jakob Roters | KLAVIER Ben Cruchley
SCREENSHOTS
BÜHNENFOTOS
© Thilo Mössner